Pflegefamilie werden

Wir sind an Ihrer Seite!
Schön, dass Sie sich überlegen, einem Kind ein neues Zuhause zu schenken. Hier geben wir Ihnen einen ersten Einblick in ein Leben als Pflegefamilie.
Gründe für eine Pflegeplatzunterbringung
Ist die positive Entwicklung eines Kindes in der eigenen Familie nicht mehr möglich, geht es darum, dass andere Menschen die Verantwortung für das Kind übernehmen.
Kinder finden in einer Pflegefamilie ein Zuhause für einen begrenzten Zeitraum. Dabei wird die Herkunftsfamilie nicht ersetzt, sondern in ihrer Erziehung und Versorgung ergänzt.

Krisenpflegefamilien nehmen Kinder auf, die kurzfristig bei ihnen untergebracht werden. Dahinter stehen oft kritische Lebensereignisse wie Krankheit, Misshandlungen, traumatische Erlebnisse oder Vernachlässigung.
Ziele dieser Unterbringung sind die Beruhigung und Stabilisierung des Kindes sowie die Entwicklung von neuen Perspektiven.
Familienbegleitende Pflegefamilien haben zum Ziel, an der Perspektivfindung mitzuwirken.
Voraussetzung dafür sind eine qualitätsvolle Beziehung zwischen Kind und leiblichen Eltern und die Bereitschaft, die notwendigen Veränderungsschritte zu erarbeiten.
In diesem Sinn wird ein laufender Kontakt des Kindes zu seiner Herkunftsfamilie aktiv unterstützt.

Wer kann Pflegevater oder Pflegemutter werden?
Pflegefamilie können alle werden – unabhängig ob alleinstehend, verheiratet, in einer Partnerschaft, ob Kinder oder kinderlos oder mit Migrationshintergrund.

Welche Voraussetzungen gibt es?
Um eine Pflegefamilie zu werden, ist es nicht ausschlaggebend, ob man alleinstehend oder verheiratet ist, Kinder hat, kinderlos ist oder einen Migrationshintergrund hat.
Hier werden rechtliche Voraussetzungen erhoben und Gespräche mit Sozialarbeiter*innen geführt.
Für Pflegefamilien ist es wichtig, dass sie ihr zukünftiges Pflegekind mit seiner Vorgeschichte und seiner leiblichen Familie annehmen, mit Krisen umgehen können und reflexionsbereit sind. Zusätzlich wird vorausgesetzt, dass sie eine Qualifizierungsmaßnahme für künftige Pflegepersonen besuchen.

Besuchsgestaltung
Das Ziel der Besuchsgestaltung ist es, den Kontakt zwischen Pflegekind und leiblicher Familie möglichst angst- und konfliktfrei zu erleben.
Die Besuchsgestaltung wird von erfahrenen Fachkräften durchgeführt und findet an einem neutralen Ort statt. Hier stehen bei Bedarf Räumlichkeiten bei SpF-Sozialpsychologische Familienhilfe e.V. zur Verfügung.
Unsere Fachkräfte kümmern sich um die Organisation, Planung, Gestaltung und Begleitung der Besuchskontakte. Vor- und Nachbesprechungen zwischen Kind, leiblichen Eltern und Pflegeeltern sind ebenfalls Bestandteil der Betreuung.
Erfahrungen zeigen, dass die Anwesenheit der Fachkräfte beim Aufeinandertreffen der
Besuchskontakte für einen sicheren Rahmen sorgt.

Was sollten zukünftige
Pflegepersonen mitbringen?
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Freude am Zusammenleben mit Kindern
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Einfühlungsvermögen und Geduld
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Offenheit und Toleranz
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Belastbarkeit
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Viel Zeit, um eine Beziehung zum Kind aufzubauen
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Ausreichenden Wohnraum für ein (weiteres) Kind
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Gesicherte Verhältnisse
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Zuverlässigkeit
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Körperliche und seelische Gesundheit
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Bereitschaft für die Zusammenarbeit mit dem Jugendamt und den Herkunftseltern
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Verantwortungsbewusstsein, Toleranz, Flexibilität, Konfliktfähigkeit und Erziehungskompetenz.
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Eine finanzielle Unabhängigkeit sollte gegeben sein
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Sie sollten über ausreichenden Wohnraum (freies Kinderzimmer) verfügen.
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Ihre gesamte Familie muss die Aufnahme mittragen.
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Sie sind damit einverstanden, dass die Erziehungsstelle zur „öffentlichen Familie“ wird.
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Die Bereitschaft zu einer engen Zusammenarbeit mit ggf. der Herkunftsfamilie, mit uns, dem Jugendamt und anderen Institutionen sowie zur versierten Vorbereitung auf Ihre zukünftige Tätigkeit, einschl. der Teilnahme an unserer Qualifikationsschulung zur Erziehungsstelle.
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etc.
Wir bieten Ihnen unter anderem
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Eine intensive Vorbereitung
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Unterhaltskosten für das Kind, die Jugendliche oder den Jugendlichen
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Ein angemessenes Erziehungshonorar durch das zuständige Jugendamt
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Alterssicherungsbeitrag, sowie Zuschüsse/Pauschalen für die Erstausstattung, Urlaubsfahrten und für Weihnachtsgeschenke durch das zuständige Jugendamt
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Intensive fachliche Beratung sowie Begleitung der Erziehungsstelle und des Kindes oder Jugendlichen
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Unterstützung und Begleitung in Form von regelmäßigen Hausbesuchen und Telefonkontakten etc.
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Intensive Unterstützung im Krisenfall
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Einzel- und Familiengespräche
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Beantragung diverser Einmalzahlungen (Beihilfen)
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Fortbildungen, Supervisionen
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Möglichkeiten zum Austausch mit anderen Erziehungsstellen
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u.v.m.


